Konzern­lagebericht

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Devisen-, Zins- und Rohstoffmärkte

WECHSELKURSENTWICKLUNG

Im Jahr 2022 wertete der Euro im Jahresdurchschnitt gegenüber dem US-Dollar ab. Die allgemeine Stärke des US-Dollar wurde durch ausgeweitete Zinsdifferenziale und die hohe Unsicherheit bezüglich der globalen wirtschaftlichen Entwicklung begünstigt. Spezifische Faktoren im Euroraum wie das Sicherstellen der Energieversorgung als Folge des Russland-Ukraine-Konflikts belasteten den Euro zusätzlich. Gegenüber dem britischen Pfund blieb der Wert des Euro im Jahresdurchschnitt nahezu unverändert, unter anderem weil fiskalpolitische Entscheidungen in Großbritannien zum Ende des Jahres zu Bewegungen an den Finanzmärkten und einer Aufwertung des Euro führten. Gegenüber den Währungen der Schwellenländer entwickelte sich der Euro heterogen. Vor allem die türkische Lira und der argentinische Peso verloren gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung an Wert. Der brasilianische Real und der mexikanische Peso waren dagegen im Durchschnitt gegenüber der Gemeinschaftswährung deutlich stärker als im Jahr 2021. Auch der chinesische Renminbi und die Wechselkurse einiger asiatischer Schwellenländer sowie der südafrikanische Rand werteten gegenüber dem Euro im Jahresvergleich auf. Für 2023 planen wir mit einer Stabilisierung des Euro im Verhältnis zum US-Dollar und mit einer leichten Aufwertung im Verhältnis zum britischen Pfund und zum chinesischen Renminbi. Der argentinische Peso, der brasilianische Real, der mexikanische Peso, der südafrikanische Rand und die türkische Lira sollten annahmegemäß in unterschiedlichem Ausmaß abwerten. Für die Jahre 2024 bis 2027 gehen wir von einer Stabilisierung des Euro im Verhältnis zu den wesentlichen Währungen aus, während sich die relative Währungsschwäche in den oben erwähnten Schwellenländern vermutlich fortsetzen sollte. Das sogenannte Eventrisiko – das Risiko nicht vorhersehbarer Marktentwicklungen – bleibt dabei jedoch grundsätzlich bestehen.

ZINSENTWICKLUNG

Die herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge des Russland-Ukraine-Konflikts und der Covid-19-Pandemie, aber insbesondere die hohen Inflationsraten, führten in vielen Ländern zu einer geldpolitischen Trendwende: Das weltweite Zinsniveau erreichte im Geschäftsjahr 2022 einen verhältnismäßig hohen Stand. In fast allen großen westlichen Industrieländern nahmen die nationalen Notenbanken entsprechende Anpassungen ihrer Leitzinsen vor, um den zum Teil vergleichsweise hohen Preissteigerungen entgegenzuwirken. Auch in vielen Schwellenländern waren Erhöhungen zu verzeichnen. Die Zinsschritte der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank waren umfangreicher und rascher als noch zu Jahresbeginn erwartet. Die weitere Veränderung der Leitzinsen in 2023 wird in den jeweiligen Ländern auf der einen Seite von der weiteren Inflationsentwicklung und auf der anderen Seite von der Schwere eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs abhängen. Insgesamt gehen wir für 2023 von einem verhältnismäßig erhöhten Zinsniveau aus. Für die Jahre 2024 bis 2027 erwarten wir, dass die Zinssätze auf einem relativ hohen Niveau liegen werden.

ENTWICKLUNG DER ROHSTOFFPREISE

Auf den Rohstoffmärkten führte unter anderem der Russland-Ukraine-Konflikt insbesondere im ersten Jahresdrittel zu teilweise deutlichen Preisanstiegen, während im restlichen Jahresverlauf der eingetrübte globale wirtschaftliche Ausblick dämpfend auf die Preisentwicklung wirkte. Infolge der resultierenden Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage war der Preisanstieg vieler Roh- und Einsatzstoffe im Jahresverlauf 2022 vergleichsweise hoch. Im Speziellen die Energiepreise in Europa verzeichneten einen hohen Anstieg, vor allem aufgrund der starken Abhängigkeit einzelner europäischer Länder von russischem Erdgas aber auch durch regionale Wetterextreme in den Sommermonaten. Im Gesamtjahresvergleich erhöhten sich ebenfalls die durchschnittlichen Preise für die Rohstoffe Lithium, Kokskohle, Rohöl, Nickel, Kobalt und Aluminium. Zum Teil spielten Wechselkurseffekte eine Rolle, sodass der durchschnittliche Preis für Naturkautschuk, Blei und Kupfer in Euro stieg, während der Preis in US-Dollar etwas zurückging. Das Preisniveau der Edelmetalle Rhodium, Palladium und Platin verzeichnete im Gesamtjahresdurchschnitt einen Rückgang. Für 2023 erwarten wir, insbesondere aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der globalen Wirtschaft, bei vielen Rohstoffen rückläufige Preise und nur vereinzelt Preisanstiege. Für die Jahre 2024 bis 2027 rechnen wir bei den meisten Rohstoffen mit einer rückläufigen Preisentwicklung im Vergleich zum Jahr 2023.